Standort Kaisersesch produziert an Sommertagen ausschließlich mit Solarstrom
Kaisersesch, 15. April 2023. Auf einer Fläche von 35.000 m² produziert die neue Photovoltaikanlage der CLASSEN Gruppe grüne Energie für den Produktionsstandort Kaisersesch. Der massive Solarpark generiert jährlich genug Strom, um rund 1.300 zweiköpfige Haushalte für ein ganzes Jahr zu betreiben oder ein Fußballstadion für circa 200 Spiele mit Energie zu beliefern. Dafür sorgen die fast 7.000 Module, die innerhalb eines Jahres etwa 4.234.000 kWh Strom generieren. Die moderne PV-Anlage befindet sich auf einem Feld in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk in Kaisersesch und ist nahtlos an die Produktion angebunden. Sie versorgt die energieintensivsten Bereiche – Granulatwerk und Plattenproduktion – mit grünem Strom. So kommt CLASSEN den hoch gesteckten Zielen in puncto Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft einen großen Schritt näher. Das Familienunternehmen setzt immer stärker auf erneuerbare Energien bei der Fertigung komplett recycelbarer Bodenbeläge wie CERAMIN®.
PV-Anlagen sollen einen Viertel des Stroms liefern
Bisher erreicht die Solaranlage einen Autarkiegrad von elf Prozent – das eigene Biomassekraftwerk und die zusätzlich geplanten Solarmodule nicht eingerechnet. Das bedeutet, mehr als ein Zehntel des Stromverbrauchs kann bereits durch die eigene PV-Anlage gedeckt werden. Nur die nächtliche Produktion ist nicht mit Solarenergie möglich und verzerrt den eigentlich sehr guten Autarkiegrad. Um den grünen Strom tagsüber möglichst effizient zu nutzen, arbeiten die Maschinen versetzt über die Woche verteilt. So kann der Solarstrom direkt erzeugt und wieder verbraucht werden. An Sommertagen wird sogar der gesamte Betrieb in Kaisersesch nur durch die Solaranlage betrieben. Die Investition von circa drei Millionen Euro in die Nachhaltigkeit und Selbstversorgung des Werks zeigt also Wirkung. Der Bodenbelagshersteller rechnet mit einer Amortisierung des Investments innerhalb von 4,5 Jahren. CLASSEN setzt seit Jahren konsequent auf Nachhaltigkeit und arbeitet bereits an einem zweiten Solarpark am selben Standort. Beide PV-Anlagen kombiniert werden etwa ein Viertel des Strombedarfs nur durch Solarenergie decken können, prognostiziert das Unternehmen.
Tempo bei der werkseigenen Energiewende dank Risikobereitschaft
Die Realisierung der Solaranlage gestaltete sich immer wieder schwierig. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme dauerte es fast zwei Jahre – deutlich länger, wenn CLASSEN nicht bereit gewesen wäre, auch Risiken einzugehen. Im Juli 2021 startete das Projekt. Der Bauantrag wurde im Dezember eingereicht. Bis die Genehmigung kam, dauerte es ein weiteres halbes Jahr. Bei Lieferzeiten von bis zu zwei Jahren drohte die ungewisse Wartezeit auf die Erlaubnis, die Energiewende im Betrieb noch weiter zu verzögern. Das war für das Familienunternehmen keine Option. “Wer wirklich etwas verändern möchte, muss machen, anstatt zu warten”, so Stefanie Quervel, CFO bei der CLASSEN Gruppe. CLASSEN entschied sich, auf eigenes Risiko die Solarmodule und Trafostationen zu beschaffen – vor dem Erhalt der Baugenehmigung. Das Vorhaben zahlte sich aus und im April ging die PV-Anlage in Betrieb. Der Bodenbelagshersteller ist vom Erfolg des Projekts überzeugt und arbeitet bereits an einem zweiten Solarpark mit etwa doppelt so vielen Modulen (13.824). Die zusätzliche PV-Anlage wird voraussichtlich 5.684.000 kWh Strom produzieren und den Autarkiegrad der Solarenergie auf rund 25 Prozent steigern.